Wir sind Menschen, die in Erfurt leben. Wir wünschen uns einen besseren Schutz der Stadtbäume sowie einen weitsichtigeren Umgang mit der Stadtnatur.

Gefunden haben wir uns nach den massiven Fällungen für die BUGA-Projekte in Nordpark, Geraaue und auf dem Petersberg. Unser Ziel: Erfurt muß grüner werden.
Wir fordern Maßnahmen zur Anpassung der Stadt an den Klimawandel und Maßnahmen gegen das Insektensterben. Beides, der Klimawandel und das massive Artensterben sind die größten Bedrohungen für unsere Umwelt und damit für uns Menschen. Es reicht nicht aus, abwartend nach Berlin oder Brüssel zu schauen und auf Vorgaben “von oben” zu warten. Kommunen und ihre Bürger müssen selbst aktiv werden. Schutz und Mehrung von Bäumen und Stadtnatur sind dafür ein wesentlicher Schlüssel.
Wer Erfurts Grünentwicklung in den letzten Jahren mit offenen Augen verfolgt hat, stellt fest, dass längst nicht alles im “grünen Bereich” ist. Gerade in der hoch verdichteten und versiegelten Innenstadt, aber auch im Gründerzeitring ist seit langem eine schleichende Entgrünung zu beobachten. (Beispiele hier) Die Bäume auf städtischem, wie auch auf privatem Grund werden weniger und die, welche da sind, haben es schwer, da ihnen oft nur minimale Wurzelräume zur Verfügung stehen. Dabei sind Bäume, und gerade die alten unter ihnen, die billigste und effektivste Klimaanlage überhaupt. In Planungsprozessen werden sie bisher aber oft als Staffage betrachtet und verlieren, als schwächstes Glied in der Kette, gegenüber anderen Interessen.
Das Potenzial für Kleinklima und Ökologie von alternativen Grünflächen wie begrünten Dächern oder Fassaden, aber auch privaten Gärten, Kleingärten, Ackerstreifen und Freiflächen ist dagegen noch gar nicht so richtig entdeckt. Hier hat Erfurt Entwicklungsmöglichkeiten. Diese auch zu nutzen, ist das Anliegen unseres Bürgerbegehrens.
Hallo, Gleichgesinnte,
meine Antwort auf Ihre Frage lautet ganz klar: Die Brühlervorstadt braucht mehr Grün!
Ich unterstütze das Bürgerbegehren aus vollstem Herzen. Jede Baumfällung erfüllt mich unendlicher Traurigkeit. In meiner unmittelbaren Umgebung wurde im letzten Jahr ein Walnußbaum gefällt, das einzige Grün, das von meinem Wohnzimmerfenster aus zu sehen war, in dieser dicht bebauten Umgebung. Ein Zettel im Briefkasten mit der Info: Morgen Baumfällung — und man kann nichts ändern. Ich habe sogar angerufen und die Gründe hinterfragt, aber das zu verhindern, ist ja unmöglich. Ich habe an diesem Tag sehr früh das Haus verlassen, weil ich es nicht ertragen hätte, die Fällung mit anzusehen. Natürlich von einem der Eigentümer die Aussage, dass es eine Ersatzpflanzung geben werde. Aber mir ist auch ein Jahr später keine bekannt.
Vor drei Wochen dann die Fällung einer Kastanie auf dem Nachbargrundstück. Sie war teils nicht mehr vital, trotzdem habe ich gehofft, dass sie noch länger stehen würde. Am Abend vorher hat es mir fast das Herz gebrochen. Jetzt auch vor dem Küchenfenster nur noch Beton bzw. Backsteinwände — ein einziges Dilemma.
Als ich im Februar sah, dass die Bäume am Tegut-Markt gefällt waren, war ich total schockiert. Ich habe die Gründe bei der Filialleiterin hinterfragt und meinen Ärger Luft gemacht. Ich habe sogar gesagt, dass ich Tegut künftig als Lebensmittelmarkt meiden werde (was natürlich nicht so einfach ist). Die Stadt trage die Verantwortung, sie habe die Zufahrt von der Brühler Straße zum Tegut-Markt nicht genehmigt und daher müsse der Umbau anders realisiert werden und die Bäume hätte deshalb gefällt werden müssen. Jetzt ist mir natürlich klar, dass das so nicht stimmt. Dass ich nicht die Einzige war, die die Baumfällungen moniert hat, wurde mitr schnell klar.
Ich unterstütze die Forderungen der beiden Bürgerinitiativen in vollem Umfang und beteilige mich gerne. Bitte informieren Sie mich über entsprechende Aktivitäten, Petitionen usw.
Beste Grüße
Gerlinde Wehner